Vitamin D bei der BARF-Fütterung

Vitamin D bei der BARF-Fütterung

🌞 Vitamin D bei der BARF-Fütterung – Warum es nicht nur um Sonne geht

Bei der Rohfütterung von Hunden spielt Vitamin D eine besondere Rolle – aber wie sorgt man eigentlich für eine bedarfsgerechte Versorgung, wenn Wuffel nicht gerade am Strand mit freiem Rücken in der Sonne liegt? Genau das klären wir heute!


🧠 Wofür braucht ein Hund eigentlich Vitamin D?

Vitamin D – genauer gesagt die Formen Cholecalciferol (D3) und Ergocalciferol (D2) – ist ein fettlösliches Vitamin, das eine wichtige Rolle im Kalzium- und Phosphatstoffwechsel spielt. Es trägt dazu bei, dass Kalzium aus dem Futter über den Darm aufgenommen und in Knochen eingebaut werden kann. Besonders beim Wachstum, Zahnentwicklung und der Knochengesundheit ist Vitamin D mit am Start.

Außerdem ist nach derzeitiger Kenntnis Vitamin D in einige immunologische Prozesse eingebunden – das gilt zwar vorrangig für Studien am Menschen, aber auch bei Tieren gibt es Hinweise auf eine immunmodulierende Rolle.

➡️ Fazit: Für stabile Knochen, gesunde Zähne und einen funktionierenden Stoffwechsel ist Vitamin D ein wichtiger Mitspieler im Team „Hundegesundheit“.


🩺 Was passiert bei einem Vitamin-D-Mangel?

Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel kann langfristig unangenehme Folgen haben – besonders bei wachsenden Hunden oder trächtigen Hündinnen. Mögliche Konsequenzen sind:

  • Rachitis (eine Knochenerkrankung bei Jungtieren)

  • Knochenerweichung (Osteomalazie) bei erwachsenen Hunden

  • Muskelabbau, allgemeine Schwäche

  • Gestörter Kalziumstoffwechsel

Da Vitamin D das Einbauen von Kalzium in die Knochen unterstützt, kann ein Mangel trotz ausreichender Kalziumzufuhr zu Problemen führen – Kalzium kommt an, wird aber nicht „verbaut“.

Besonders tricky bei der BARF-Fütterung: Hunde können kaum Vitamin D über die Haut bilden – ihr dichtes Fell blockt UVB-Strahlung effektiv ab. Während Menschen durch Sonnenlicht einen Großteil ihres Bedarfs decken können, sind Hunde fast vollständig auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. (vgl. How et al., 1994; Gross et al., 2000)


🐟 Natürliche Vitamin-D-Quellen in der BARF-Ernährung

Du möchtest es möglichst natürlich halten? Dann kommen vor allem diese Lebensmittel in Frage:

  • Seefisch wie Makrele, Hering, SProtten oder Sardinen
    (Faustregel: je fetter der Fisch, desto mehr Vitamin D)

  • Dorschlebertran (ja, der Klassiker – aber sparsam nach Herstelleranweisung dosieren!)

  • Leber von Meeresfischen

Diese Zutaten enthalten von Natur aus Vitamin D3 und können regelmäßig in den BARF-Plan integriert werden. Wichtig dabei: Die Mengen sollten wohlüberlegt und berechnet sein, denn eine Überversorgung ist bei fettlöslichen Vitaminen genauso problematisch wie ein Mangel.

💡 Tipp: Ein bis zweimal pro Woche fetten Fisch in die Ration einbauen kann helfen, die Vitamin-D-Zufuhr natürlicher Art sicherzustellen. Aber immer in Relation zur Gesamtfuttermenge und Nährstoffbilanz!


💊 Alternative Quellen: Tropfen & Tabletten

Wenn Fisch kein Thema ist (z. B. bei Allergien oder Unverträglichkeiten) oder wenn du eine präzise Dosierung möchtest, bieten sich Nahrungsergänzungen an:

  • Vitamin-D-Tropfen (meist D3, auf Ölbasis)

  • Tabletten oder Kapseln mit exakt dosierbaren Einheiten

Diese Produkte erlauben eine gezielte Gabe nach Bedarf und eignen sich besonders dann, wenn ein konkreter Mangel festgestellt wurde oder ein erhöhtes Risiko besteht (z. B. bei trächtigen Hündinnen oder bestimmten Erkrankungen).

➡️ Wichtig: Ergänzungen sollten immer bedarfsgerecht und idealerweise in Absprache mit einem Tierarzt oder BARF-Berater eingesetzt werden. Einfach "auf gut Glück" supplementieren kann nach hinten losgehen.


🐾 Fazit: Augen auf bei der D-Versorgung!

Vitamin D ist bei der BARF-Ernährung nicht zu unterschätzen – denn anders als beim Menschen ist Sonnenbaden beim Hund kein Garant für Versorgung. Mit einer klugen Auswahl an Lebensmitteln (z. B. Fisch) oder einer gezielten Supplementierung kannst Du Deinen Hund aber ganz entspannt mit dem "Sonnenvitamin" versorgen – ohne Hokuspokus und mit echtem Know-how.


Quellen (Auswahl):

  • Gross, K. L., & Fascetti, A. J. (2000). Nutrition of Dogs and Cats. In: Small Animal Clinical Nutrition

  • How, K. L., Hazewinkel, H. A. W., & Mol, J. A. (1994). Vitamin D metabolism in dogs. British Journal of Nutrition

  • NRC (2006). Nutrient Requirements of Dogs and Cats. National Academies Press

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